Nur wer besonnen agiert, kann Gelassenheit gewinnen. Und zugleich kann nur diejenige, die immer wieder behutsam innezuhalten vermag, zu einer besonnenen Handlungsweise hinfinden. Beide Tugenden stehen in einem engen Beziehungsgefüge: Während es in der Besonnenheit um wohlüberlegte Handlungsweisen geht, bildet das Lassenkönnen die Kehrseite unseres Aktivitätsdranges. Im Loslassen wissen wir um die Schwierigkeiten all unserer Bemühungen, akzeptieren das Unverfügbare und akzeptieren die eigene Begrenztheit, Endlichkeit und Unzulänglichkeit, ohne deswegen hart und zynisch zu werden. Die Gelassenen „scheinen von einer Zuversicht getragen zu werden, für die es keinerlei zureichende Gründe gibt“, heißt es. Wie anders als mit Humor ließe sich dies erreichen?
Gerade eine Person, die das Leben ernst nimmt, wird niemals ohne Lachen auskommen können, wenn sie Bierernst und Pedanterie vermeiden will. Wir wollen gemeinsam versuchen, dieses Zusammenspiel dreier Tugenden zu verstehen und es genauer im Blick auf ein gelingendes Leben beleuchten.
Dafür schauen wir uns an, was verschiedene Philosoph/innen und bedeutende Persönlichkeiten wie der Dalai Lama über diese Tugenden sagen und besprechen, was uns das für unseren Alltag sagen kann.